Chart Polskis

Leben mit polnischen

Windhunden

 

 

Rassebeschreibung

 

Die Anwesenheit des Chart Polski in Polen ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Eine Verwandtschaft zum Barsoi, dem russischen Windhund oder dessen Vorfahren ist sehr augenscheinlich und aus geographischen Gründen nahe liegend, der Einfluss von asiatischen bzw. orientalischen Windhunden ist ebenfalls sichtbar. Greyhounds fanden in ganz Europa Eingang in die Fürstenhäuser und waren auch an der Entstehung dieser Rasse beteiligt. Aufgrund des Exterieurs und auch des Standards (Ohren, Größe, Haar und vor allem den Fellfarben, mit blau und isabell) muss davon ausgegangen werden, dass der Chart Polski im Dreieck Barsoi, Saluki und Greyhound anzusiedeln ist.

Nach dem zweiten Weltkrieg schien es in Polen keinen Chart Polski mehr zu geben. Er galt allgemein als ausgestorben, zumal schon 1946 das Halten und die Jagd mit Windhunden in ganz Polen verboten worden war. Doch einige wenige Exemplare hatten überlebt bei Leuten in abgelegenen Dörfern, die die Hunde zum Wildern brauchten, um sich in den kargen Kriegsjahren ab und zu ein Stück Fleisch zu verschaffen. 1972 rief Dr. Maciej Mroczkowski die polnischen Kynologen dazu auf, die Rasse in Polen zu erhalten. Dies führte dazu, dass der Chart Polski als eine der vier polnischen Hunderassen international anerkannt wurde. Gegen den Widerstand offizieller Stellen, die den Chart Polski als klassenfeindliches Symbol ansahen, begannen polnische Züchter mit dem Wiederaufbau der Rasse, und am 27.2.1986 wurde der Chart Polski von der FCI provisorisch mit der Standardnummer 333 als polnische Nationalrasse anerkannt. 1991 gelangte die erste Chart Polski Hündin nach Deutschland. Es dauerte dann noch einmal fünf Jahre bis der erste Chart Polski Wurf im DWZRV fiel. Mittlerweile hat sich eine kleine, engagierte Gruppe von Menschen zusammengefunden, die dem Chart Polski in Deutschland zu mehr Beachtung und größerer Popularität verhelfen will.

Der polnische Windhund ist von großem Wuchs, kraftstrotzend, muskulös, deutlich stärker und nicht so fein in den Körperformen wie die anderen kurzhaarigen Windhunde. In seiner Erscheinung gleicht er dem Typ des asiatischen Windhundes, der sein Urahn ist. Starker Knochenbau, kurz gefügter Körper, deutlich sichtbare Muskulatur und mächtige Kiefer zeugen davon, dass dieser Hund unter den schwierigen Bedingungen des polnischen Klimas nicht nur zur Jagd auf Hase, Fuchs, Reh und Trappe, sondern auch zur Wolfsjagd benutzt wurde. Die ausdrucksstarken Augen und der aufgeweckte, durchdringende Blick spielen eine wichtige Rolle in der Erscheinung des Polnischen Windhundes. Die ursprünglichen Polnischen Windhunde zeichneten sich durch einen guten Gehorsam aus, sie waren ausgebildet um auf das Hornsignal des Jägers sofort vom Wild abzulassen und zurückzukommen.

Der polnische Windhund ist selbstbewusst, sicher, zurückhaltend und mutig. Bei der Verfolgung ist er schnell, sehr geschickt und ausdauernd. In Aktion reagiert er schnell und heftig. Der Chart Polski gilt als überdurchschnittlich intelligent und vor allem leichtführig, er ist anhänglich und darüber hinaus äußerst pflegeleicht. Er ist ein ruhiger, angenehmer Hausgenosse, wachsam und bei guter Sozialisierung nicht aggressiv und geduldig mit Kindern. Er schließt sich eng an seine Bezugsperson an, von der er sich leicht und gerne, jedoch liebevoll, zu einem für Windhunde ungewöhnlich gehorsamen Hund erziehen lässt. Die anderen Familienmitglieder behandelt er freundlich wohlwollend.
Er ist ein ausdauernder, robuster, nicht heikler, rustikaler Windhund von selbständigem, anderen Hunden gegenüber dominanten, Charakter.

Das Idealmaß für die Hündin ist eine Widerristhöhe von 68 - 75 cm, für den Rüden eine Widerristhöhe von 70 - 80 cm. Beim Chart Polski sind alle Fellfarben erlaubt. Das Haar selbst erscheint beim Anfassen elastisch, ziemlich hart, nicht „drahtig“, aber auch nicht seidig. An der Rückseite der Hinterschenkel und an der gesamten Unterseite der Rute ist das Haar lang, bleibt aber auch hart; es bildet leichte Hosen und eine Bürste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Standard

 

FCI - Standard Nr. 333 / 01.10.1999 / D

Kurzer geschichtlicher Abriss: Die Anwesenheit des Chart Polski in Polen ist seit dem XIII. Jahrhundert belegt; es handelt sich wahrscheinlich um Nachkommen asiatischer Windhunde vom Typus Saluki. Da der Barsoi im XVI. Jahrhundert vor der Regierungs- zeit des Zaren Iwan des Schrecklichen unbekannt war, ist es unmöglich, dass der Chart Polski aus einer Kreuzung zwischen Greyhound und Barzoi entstanden ist, wie der russische Autor Sabaniejew behauptet hat. Die Erwähnung des polnischen Windhundes in der Literatur, insbesondere in der Jagdliteratur, ist häufig und die Darstellungen in der Ikonographie sind auffallend einheitlich. Dieses gleichförmige Aussehen des polnischen Windhundes auf Zeichnungen und Gemälden zeigt, dass trotz verschiedener Einkreuzungen das ursprüngliche äussere Erscheinungsbild der Rasse bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts unverändert geblieben ist.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Der Polnische Windhund ist ein Hund von grossem Wuchs, kraftstrotzend, muskulös, deutlich stärker und nicht so fein in den Körperformen wie die anderen kurzhaarigen Windhunde; doch darf er weder plump noch träge sein. In seiner Erscheinung gleicht er dem Typ des asiatischen Windhundes, der sein Urahn ist.
Starker Knochenbau, kurz gefügter Körper, deutlich sichtbare Muskulatur und mächtige Kiefer zeugen davon, dass dieser Hund unter den schwierigen Bedingungen des polnischen Klimas zur Jagd benutzt wurde. Die ausdrucksstarken Augen und der aufgeweckte, durchdringende Blick spielen eine wichtige Rolle in der Erscheinung des Polnischen Windhundes.
Wichtige Proportionen:
Das Verhältnis zwischen Körperlänge und Widerristhöhe soll 10,2 bis 10,3: 10 betragen.
Verhalten / Charakter (Wesen):
Der Polnische Windhund ist selbstbewusst, sicher, zurückhaltend und mutig. Bei der Verfolgung ist er schnell, sehr geschickt und ausdauernd. In Aktion reagiert er schnell und heftig.
Kopf:
Kräftig, trocken und lang.
Bei den Rüden liegt das Verhältnis von Kopflänge zur Widerristhöhe bei 37-39: 100, bei den Hündinnen 36 - 38: 100.
Das Verhältnis zwischen Fanglänge und Länge des Schädels liegt bei 1: 1, aber der Fang kann geringfügig länger sein.
Die Kopfbreite in Höhe des Jochbeins verhält sich zur Kopflänge ungefähr wie 38: 100.
Das gewünschte Verhältnis zwischen Fangumfang vor den Augenhöhlen zur Kopflänge liegt ungefähr bei 80: 100.
Oberkopf: Schädel: Das Schädeldach ist flach, die Stirnfurche wenig betont und vorzugsweise 5 mm tief; Stirnvorsprünge und Augenbrauenwulst wenig betont. Die seitliche Begrenzungslinie des Schädels soll vollkommen mit der seitlichen Begrenzungslinie des Fangs verschmelzen.
Stop: Sehr wenig betont.
Gesichtsschädel: Nasenschwamm: Schwarz oder von dunkler Farbe, gross, über die Lippen vorstehend.
Fang: Kräftiger Fang, der sich zur Nase hin so sanft verschmälert, dass er nicht den Eindruck vermittelt, er wäre spitz, sondern für einen Windhund eher stumpf. Der Nasenschwamm ist vorzugsweise etwas tiefer gelegen als die Profillinie des Nasenrückens. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind leicht divergierend.
Lippen: Über die ganze Länge gut abgesetzt, ohne Übertreibung trocken; am Beginn des Fangs dürfen sie eine sehr kleine Falte bilden, die die pigmentierten Ränder der Unterlippe bedeckt. Sie sind aber nie lose hängend und verdecken nicht den Unterkiefer.
Kiefer / Zähne: Starke Kiefer und Zähne. Scherengebiss, Zangengebiss wird akzeptiert.
Augen: Dunkle Augen erwünscht; je nach Fellfarbe ist die Iris dunkelbraun bis bernsteinfarben. Augen ausdrucksvoll, ziemlich gross, leicht schräg (mandelförmig). Der Ausdruck der Augen muss rassetypisch sein: aufgeweckt und durchdringend.
Ohren: Von mittlerer Grösse, ziemlich schmal; legt man sie nach vorne um, muss die Ohrenspitze mit Leichtigkeit bis zu den inneren Augenwinkeln reichen. Der Ohransatz liegt in Höhe der Augen. Der Knorpel der Ohrmuschel ist ziemlich weich; die Ohren machen einen recht fleischigen Eindruck. Die Ohren dürfen wie folgt getragen werden:
nach hinten gefaltet, den Hals berührend, dachförmig, bei Erregung völlig aufgerichtet oder mit leicht nach vorne gekippter Spitze.
Hals: Lang, muskulös, kräftig, von ovalem Querschnitt; er steigt sanft vom Widerrist aus an; der Kopf wird ziemlich hoch getragen (in Ruhehaltung trägt der Polnische Windhund den Kopf etwas tiefer als der Greyhound).
Körper: Im freien Stand soll die Widerristhöhe der am höchsten Punkt der Kruppe gemessenen Körperhöhe entsprechen.
Widerrist: Klein, aber ausgeprägt.
Obere Profillinie: Über dem Brustkorb gerade; die Lendenpartie ist sanft gewölbt. Bei Hündinnen ist es kein Fehler, wenn die obere Linie auch in der Lendenpartie nahezu gerade ist.
Lenden: Breit, muskulös.
Kruppe: Schräg liegend, ziemlich sanft abfallend, lang, breit und muskulös; viel Abstand zwischen den Hüfthöckern (der Abstand zwischen den Hüfthöckern entspricht 12 - 14% der Widerristhöhe).
Brust: Brustkasten sehr geräumig und tief hinabreichend (der ideale Brustkasten reicht mit der Brustbeingegend bis zum Ellbobengelenk); von vorne gesehen ist er mässig weit; die hinteren Rippen sind deutlich gewölbt, jedoch nicht tonnenförmig. Die Rippen sind lang und liegen schräg zur Wirbelsäule. Langes Brustbein.
Bauch: Aufgezogen.
Rute: Befedert, lang, am Ansatz kräftig, in Ruhestellung tief getragen; das Rutenende soll sichelförmig nach oben gebogen sein oder einen geschlossenen Ring bilden. In der Ruhe kann der Hund die Rute manchmal völlig gerade hängen lassen, aber nicht so ausgeprägt wie bei einer Kuh; in der Bewegung kann die Rute höher getragen werden, der Rutenansatz sollte aber nicht höher als die Lende getragen werden.
Gliedmassen
Vorderhand: Vorderläufe lang, trocken, gut bemuskelt, mit recht wenig Abstand voneinander; von vorne gesehen stehen die Läufe parallel zueinander.
Unterarm: Lang; der Abstand von der Ellenbogenspitze zum Boden soll ungefähr 54 % der Widerristhöhe betragen; die Proportion muss so ausgeglichen sein, dass nicht der Eindruck übertriebener Hochbeinigkeit entsteht.
Vordermittelfuss: Leicht schräg zum Boden stehend.
Vorderpfoten: Oval; Zehen gut aneinander liegend und gewölbt.
Hinterhand: Lang, gut bemuskelt, ziemlich gut gewinkelt, leicht nach hinten gestellt und etwas auseinander stehend, allerdings deutlich weniger als beim Greyhound. Von hinten gesehen sind die Gliedmassen parallel.
Unterschenkel: Lang.
Sprunggelenk: Kräftig.
Hinterpfoten: Oval, aber etwas länger als die Vorderpfoten; Zehen eng aneinander liegend, kompakt.
Gangwerk: Die Bewegung muss fliessend und energisch sein; die zugehörige Winkelung der vorderen und der hinteren Gliedmassen erlaubt eine Vorwärtsstreckung der Glieder in freier, raumgreifender Bewegung, im Schritt ebenso wie im Trab. Langsam geführt, dürfen die Windhunde im Passgang gehen, sollen aber bei Steigerung des Tempos in die normale diagonale Schrittfolge zurückkehren. Eines der charakteristischen Merkmale ist die Bewegung der Hinterläufe: im kurzen Trab können die Hinterpfoten auf einer zentralen geraden Linie aufgesetzt werden; dies ist nicht fehlerhaft.
Haut: Gut anliegend, elastisch.
Haarkleid
Haar: Beim Anfassen erscheint das Haar elastisch, ziemlich hart, nicht « drahtig », aber auch nicht seidig. Es ist auf dem Rumpf von unterschiedlicher Länge, im allgemeinen etwas länger am Widerrist, auf den Seiten kürzer, am kürzesten am Brustbein und an den Gliedmassen. Der Bauch ist feiner und dünner behaart.
An der Rückseite der Hinterschenkel und an der gesamten Unterseite der Rute ist das Haar lang, bleibt aber auch hart; es bildet leichte Hosen und eine Bürste.
Farbe: Alle Fellfarben sind erlaubt. Lidränder und Nasenschwamm schwarz oder dunkel; wenn die Fellfarbe heller ist, d.h. blau oder beige, ist dementsprechend auch der Nasenschwamm blau oder beige.
GRÖSSE: Das Idealmass für die Hündin ist eine Widerristhöhe von 68 - 75 cm, für den Rüden eine Widerristhöhe von 70 - 80 cm. Exemplare, die grösser sind als das Idealmass, werden unter der Bedingung zugelassen, dass die rassetypische Morphologie erhalten bleibt. Eine etwas geringere Grösse als vom Standard vorgegeben ist kein Disqualifikationsgrund, wenn nicht noch andere Fehler hinzukommen.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Allgemeines Erscheinungsbild:
Wesentliche Abweichung vom geforderten Verhältnis zwischen Körperlänge und Widerristhöhe.
Zerbrechlicher Knochenbau, Schwäche.
Schwache Muskulatur oder schwerfällige Konstitution.
Kopf:
Stirnpartie zu stark gewölbt. Deutlich ausgeprägte Stirnfurche. Deutlich ausgeprägter Stop. Nase dünn, spitz.
Nasenrücken zu stark gewölbt. Übertrieben entwickelte Lefzen. Schwache Kiefer. Rückbiss, Vorbiss; beträchtliches Fehlen von Zähnen (ausser PM1). Vorstehende Augen. Flachliegende Ohren, die die Seiten des Kopfes berühren.
Hals: Kurz, dünn; übertrieben hoch getragener Kopf ebenso übertrieben tief getragener Kopf.
Körper:
Bereits von den Brustwirbeln an gewölbter Rücken. Zu stark gewölbte Lende. Flacher Brustkasten, wenig herabreichend; kurzes Brustbein, Brustbeinspitze so weit zurückversetzt, dass sie von der Seite betrachtet hinter dem Vorderrand des Schulterblattes nicht sichtbar ist.
Rute: Vollständig über dem Rücken gekrümmte oder seitlich getragene Rute.
Vorderhand:
Schroff abfallende Schulterblätter (steile Schulter). Angepresste oder abstehende Ellenbogen. Ausgedrehte Pfoten, deformierte Ballen.
Hinterhand: Zu schwache Winkelung. Kuhhessigkeit, Fassbeinigkeit. Gespreizte Pfoten.
Haut: Dicke, schlaffe Haut; wenig elastisch.
Haarkleid: Nasenschwamm und Lidränder rosafarben oder fleckig, ebenso eine Aufhellung der Farbe von Nasenschwamm und Lidrändern bei anderen Fellfarben als blau und beige.
Ausschliessende Fehler: Unbegründete Aggressivität, übertriebene Schüchternheit, Schläfrigkeit. Kleine Augen, Lidspalte dreieckig.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden..